THS gegen Antisemitismus

Am Mittwoch, dem 31. Januar 2024, war unser Projekttag „THS gegen Antisemitismus“. Daran beteiligten sich alle Klassen mit verschiedenen Aktionen, um sich gegen jede Art von Judenfeindlichkeit einzusetzen. Die Schülerinnen und Schüler waren in ganz Berlin unterwegs und haben beispielsweise eine Stadtrallye im ehemaligen jüdischen Viertel gemacht, Stolpersteine gesucht und geputzt, die Blindenwerkstatt Otto Weidt besichtigt, einen Rundgang durchs Bayrische Viertel gemacht und die Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ besucht. In der Neuen Synagoge sahen die Schüler eine Thora, probierten koschere Gummibärchen und trafen den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde. Itai Böing war bei uns zu Gast und berichtete, wie es heute ist, als Jude in Berlin zu leben.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden überall im Deutschen Reich und in allen eroberten Gebieten Männer, Frauen und Kinder, nur weil sie jüdisch waren, gehasst, diskriminiert, entrechtet, vertrieben und ermordet. Sechs Millionen Juden aus ganz Europa wurden systematisch umgebracht. Die Juden wurden völlig ungerechtfertigt für alle möglichen Probleme in Geschichte und Gesellschaft verantwortlich gemacht. Lange waren wir uns in Deutschland einig, dass so etwas nie wieder passieren darf. Der erste Satz des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ beruht auf der schrecklichen Erfahrung des Holocaust.

Wir möchten mit dem Projekttag an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 erinnern. Dieser Tag wurde von den Vereinten Nationen im Jahr 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Der 27. Januar ist in Deutschland ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag.

Es erschreckt uns sehr, dass in den letzten Jahren in Deutschland immer mehr antisemitische Straftaten begangen wurden. Juden werden auf deutschen Straßen wieder angegriffen. Jüdische Kinder haben Angst in die Schule zu gehen. Davidsterne werden an Häuser geschmiert, um Juden einzuschüchtern. Wir fühlen uns – auch ganz im Sinne des Namensgebers unserer Schule, Theodor Haubach – verpflichtet, mit dem Projekttag „THS gegen Antisemitismus“ ein deutliches Zeichen gegen Rassismus, Intoleranz und Demokratiefeindlichkeit zu setzen. Wir engagieren uns in diesem Zusammenhang gegen das Vergessen und für eine friedlichere und bessere Welt.